EPD für Qualitätsbleche aus Schrottrecycling bescheinigt 75% weniger CO2-Emission
16.05.2024 | Ilsenburger Grobblech GmbH
Nahezu 40% der weltweiten Kohlenstoffemissionen entfallen auf Gebäude und das Bauwesen. Das Wissen über die Umweltauswirkungen wird insbesondere für die Bauindustrie zum Schlüssel, um auf die notwendige grüne Transformation hinzuarbeiten. Die Umweltproduktdeklaration EPD (Environmental Product Declaration) vom Institut Bauen & Umwelt e.V. bietet eine einheitliche Informationsgrundlage für die Bewertung der Produktnachhaltigkeit und ist längst nicht mehr allein auf die Baubranche ausgerichtet. Mit dem Programm SALCOS® der Salzgitter AG wird eine emissionsarme Stahlproduktion vorangetrieben. Schon jetzt ist „Grüner Stahl“ aus schrottbasiertem Elektrostahl über die sogenannte Peiner Route mit einem signifikant geringeren CO2-Fußabdruck verfügbar. Die druckfrische EPD bescheinigt nun eine um 75% geringere CO2-Emission im Vergleich zur herkömmlichen Hochofenproduktion.
Zur Berechnung der gesamten CO2-Belastung der Qualitätsbleche aus schrottbasiertem Elektrostahl steht nun die Umwelt-Produktdeklaration EPD (Environmental Product Declaration) zur Verfügung. Das in enger Zusammenarbeit mit der Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH erarbeitete und von unabhängigen Prüfern verifizierte Dokument bildet die umweltrelevanten Eigenschaften von Qualitätsblechen der Ilsenburger Grobblech GmbH und der Schwestergesellschaft Salzgitter Mannesmann Grobblech GmbH in Form von neutralen und objektiven Daten ab. Diese Daten berücksichtigen möglichst alle Auswirkungen, die das Produkt auf seine Umwelt haben kann.
Basierend auf einer umfassenden Lebenszyklusanalyse zeigt die EPD, dass mit CO2-reduziertem Vormaterial, zum Beispiel aus dem konzerneigenen Werk in Peine, 75% an CO2-Emissionen im Vergleich zum herkömmlichen Hochofenprozess eingespart werden. Die Brammen werden über die Produktionsroute Elektrolichtbogenofen und Stranggießanlage aus Schrott erzeugt. Die daraus hergestellten emissionsarmen Grobbleche weisen ein Globales Erwärmungspotenzial (GWP) von 590,9 kg CO₂-Äquivalent pro Tonne auf und liegen damit deutlich unter den Emissionswerten der konventionell produzierten Qualitätsprodukte.
„Mit der Bereitstellung der neuen EPD aus schrottbasiertem Elektrostahl geben wir unseren Kunden eine einfache Orientierung und transparente Vergleichsmöglichkeit zur Ökobilanz unserer Qualitätsbleche aus emissionsarmem Stahl.“, resümiert Andreas Rost, bei der Ilsenburger Grobblech verantwortlich für die technische Kundenberatung und Entwicklung.
Dabei steht CO2-armer Stahl den gewohnt hochwertigen Qualitätsblechen in nichts nach, denn er hat die gleichen Eigenschaften wie herkömmlicher Stahl. Was in der Anwendung keinen Unterschied macht, hat aber sehr wohl einen entscheidenden Einfluss auf die Dekarbonisierung der Wirtschaft. Stahl ist buchstäblich überall und in seiner emissionsarmen Form trägt er maßgeblich dazu bei, die ambitionierten Ziele aus Politik und Industrie zu unterstützen. So verzeichnen wir derzeit verstärkte Nachfrage nach CO2-reduzierten Qualitätsblechen aus verschiedenen Bereichen der Wirtschaft.
Die EPD ist auf unserer Website oder beim Institut Bauen und Umwelt e.V. öffentlich einsehbar.